Welches Lastenrad passt zu mir?


Welches Lastenrad passt zu mir?

Kindertransport | Hund | Berge | Innenstadt


Die Frage aller Fragen: Welches Lastenrad passt zu mir, meinem Transportaufkommen und den regionalen Gegebenheiten am Wohnort. Viele verschiedene Faktoren entscheiden darüber, welches Lastenrad für wenn das "beste" Lastenrad ist. Mit unserem Ratgeber wollen wir dir die Möglichkeit bieten, einen ersten Eindruck der Vielfallt an Lastenrädertypen in unserem Angebot zu geben.

 

Das mitunter wichtigste Entscheidungsmerkmal für das richtige Lastenrad ist die Transportaufgabe. Die Anforderungen an ein Lastenfahrrad das primär 2-4 Kinder transportieren soll unterscheidet sich deutlich von einem Gespann mit Anhänger für Logistik oder Handwerk. Auch der Hundetransport hat besondere Anforderungen z.B. wenn es sich um einen großen und schweren Hund handelt, der sich über eine niedrige Einstiegskannte freuen würde. Darüber hinaus unterscheiden sich die Lastenräder in erster Linie bei den Abmessungen und den damit Verbunden Vor- und Nachteilen.

"Wie eingangs erwähnt, entscheidet der Einsatzzweck und vor allem die Parkmöglichkeit am Wohnort bzw. beim Arbeitgeber darüber, welche Größe gut zum persönlichen Alltag passt. Ein großes Lastenrad spielt seine Vorteile beim Ladevolumen aus, wird aber in engen Kellerräumen zum Albtraum." - Marko


Kurz um: Wir wollen dich nachhaltig mobil machen, ob in Paderborn oder anderswo. Bei Rückfragen oder offenen Fragen sind wir gerne für dich da und finden eine passende Lösung. Garantiert!

Die "perfekte" Größe deines Lastenrades bestimmen

Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Leider stimmt dieser Glaubenssatz im Zusammenhang mit dem Bildmaterial zu Lastenrädern oft nicht. Lastenräder leiden unter der optischen Täuschung durch unterschiedlich große Laufrädern. Gerade die Klasse der Long John (einspurig, Ladefläche vorm Lenker) ist auf Bildern schwer einzuschätzen. Deshalb ist unsere erster Tipp: Vor Ort anschauen und testen! Egal ob bei uns, oder beim Händler deiner Wahl, ein Lastenrad muss man sich vor Ort anschauen. Denn Gewicht, Größe, Wendekreis, Einstieg und Co. lassen sich schwer beschreiben bzw. abfilmen. Unser Portfolio lässt sich, bei den einspurigen Lastenrädern, in drei Kategorien einteilen:

Piktogramm eines kompakten Lastenrades mit kleinen Laufrädern und aufrechter Sitzposition

Die kompakten Lastenräder sind geprägt durch ihre gedrungenes Erscheinungsbild. Verkleinerte Laufräder im Zusammenspiel mit einer aufrechten Sitzposition ermöglichen eine Ladefläche von min. 60cm auf der Fläche eines normalen Alltagsrades oder E-Bikes. Muli & YOONIT sind somit echte Platzwunder für den urbanen Raum oder Urlaub.


Piktogramm eines Long John Lastenrad mit klassischen Abmessungen für den Alltag

Die "klassische" Größe eines einspuriges Lastenrades. Die 20" Vorne / 26" Hinten Laufradkombination ermöglicht nur unwesentlich größer Abmessungen. Dieser Platz wird genutzt um mehr Stauraum und Platz für bis zu zwei Kinder oder einen Hund zu schaffen. Der "Goldstandard" ist eine Ladefläche im Bereich von 50-70cm.



Piktogramm eines langen Long John Lastenrades mit extra großer Ladefläche

In dieser Kategorie haben wir mit dem Radkutsche Rapid ein echtes Arbeitstier am Start. Bärenstarker Motor (112NM), 80cm Ladefläche und ein solider Stahlrahmen machen dieses Fahrrad zum Arbeitstier das fast jeder Aufgabe gewachsen ist. LKW-Wendekreis und erhöhtes Eigengewicht inklusive, dafür mit Platz für bis zu vier Kindern!


Du fährst sportlich oder doch lieber komfortabel? - Eine schnelle Einordnung

Neben dem optischen Eindruck, ist der Fahrertyp ein wichtiger Faktor bei der Auswahl deines Lastenrades. Wenn man sich bei den Aufgaben und der Größe des Lastenfahrrades einen ersten eigenen Eindruck geschaffen hat, kommt es auf die persönlichen Anforderungen bei Komfort, Gewicht und Handling an. Wir haben bei unserer Auswahl an Hersteller darauf geachtet, ein breites Spektrum abzudecken. Die folgende Einschätzung stellt eine Orientierungshilfe dar. Jedes komfortabel deklarierte Fahrrad lässt sich sportlich fahren und umgekehrt.


Kompakt

In unserer Kompaktklasse ist die Aufteilung klar: Das Muli ist komfortabel, mit gefederter Sattelstütze und dämpfenden Stahlrahmen. Zudem helfen die größeren Laufräder den Komfort, in diesem Segment, zu erhöhen. Das YOONIT ist im direkten Vergleich der "Jungspross" mit stärkeren Motor und niedrigeren Eigengewicht. Kehrseite der sportlichen Eigenschaften ist ein härteres Abrollen, gerade bei harten Bodenwellen, oder beschädigten Straßen.


Klassik

Sowohl das Velo Lab Cargobike als auch das CargoFactory ONE überzeugen durch ein niedriges Eigengewicht. Dieses wird durch einen Aluminiumrahmen in Leichtbauweise erreicht. Dadurch schaffen es beide Lastenräder leichter als viele E-Bikes der aktuellen Generation zu sein. Beide Verfügen darüber hinaus über innovative Seilzuglenkungen. Diese ermöglichen sehr große Einschlagwinkel beim Rangieren. Im Zusammenspiel mit dem moderaten Eigengewicht lassen sich beide im Alltag sehr gut handhaben.

Die größte Differenzierung entsteht durch die Sitzposition. Das CargoFactory ONE orientiert sich hier an einer aufrechteren und somit komfortorientierten Sitzpositionen. Das Velo Lab Kàro ist in seiner Grundabstimmung deutlich sportlicher und bietet mit einer Gravel Variante, mit eigener Rahmengeometrie, einen waschechten Sportler. Zudem bietet das CargoFactory One mit der Federgabel am Vorderrad zusätzlichen Komfort. Beide Lastenräder lassen sich durch Vorbau und Lenker nochmals individuell komfortabler bzw. sportlicher konfigurieren. Dies ist gerade bei besonders kleinen oder großen Fahrer:innen eine wichtige Option.


Groß

Die Radkutsche Rapid gehört zu den Powergleitern. Stahlrahmen, langer Radstand und ein starker Motor erinnern einen an Chopper aus dem Motorradbereich. Cruisen mit hoher Zuladung ist kein Problem. Der Motor bietet für die Topografie in Paderborn und Umland mehr als genügend Leistungsreserven. Ja, der Sachs RS hat es uns angetan und prägt den Charakter des Rapids als Alltagsgerät für jeden Einsatz maßgeblich. Gerade im Anhängerbetrieb spielt der Motor in einer eigenen Liga und ermöglicht stressfrei 2m²+ zu transportieren.

Kompaktes LongJohn Lastenrad Muli-Cycles Muli ST im Fahrradständer

Bio-Lastenrad oder  E-Lastenrad?

Diese Frage ist im Kern nicht einfach zu beantworten. Natürlich zeigt der E-Bike Boom, dass unterstützen Pedelecs (25 km/h) die Zukunft gehört. Aber gerade die Puristen unter uns, werden sich auch in Zukunft ohne Antrieb die Berge hochkämpfen. Bezugnehmend auf unsern Standort in Paderborn und die häufig sehr fordernde Topografie ist unsere Tendenz für den Alltagsnutzer deutlich: Ein E-Bike bzw. E-Lastenrad wird häufiger genutzt und die Mehrkosten zahlen sich vielfach aus.

Durch die Unterstützung werden mittlere Strecken bis 7 km deutlich leichter machbar und Berge zum Kinderspiel. Wenn man das Lastenrad in seinen Alltag integrieren und viele Strecken fahren will führt kein Weg am E-Antrieb vorbei. Sei es als Kindertransporter, Handwerksgerät für die Innenstadt oder als Einkaufswagen: Ein E-Lastenrad wird dieser Aufgabe deutlich besser gerecht. Gerade wenn bei Familien beide Eltern oder vielleicht ein älteres Kind das Lastenrad nutzen sollen ist der E-Antrieb eine sehr gute Leistungsreserve. Im Vergleich ist es im flachen Hamburg oder Bremen leichter ein Lastenrad ohne Motor zu empfehlen, da man dort locker vor sich hin rollen kann ohne dass man z. B. die Warburgerstraße hochradeln müsste. Für Paderborn kann man dies nur in eine Richtung machen. Der Rückweg wird dann zur Quall und sorgt dafür, dass das Lastenrad öfter stehen gelassen wird.


Wer sein Lastenrad häufig nutzen will, verschiedene Nutzer hat oder generell entspannter ankommen möchte ist mit einem E-Lastenrad deutlich besser aufgestellt.

Ist ein Lastenrad mit Anhänger der perfekte Autoersatz für dich?

Uns hat schon häufiger die Frage erreicht ob ein Lastenrad angeschafft werden soll oder doch lieber ein E-Bike in Kombination mit einem Anhänger. Eine, wie so oft, Frage ohne pauschaler Antwort. Trotzdem wollen wir unsere Perspektive und Sichtweise zu dem Thema darstellen. Die erste Frage ergibt sich aus dem Einsatzzweck des Fahrzeugs bzw. aus der Fahrzeugkombination. Der Anhänger ermöglicht es einem, im Bedarfsfall den Laderaum deutlich zu vergrößern. Genau hier ist die Entscheidung zu treffen: Wie oft habe ich den Bedarfsfall und brauche ich für den "normalen" Alltag ein "normales" Fahrrad.


Ein E-Bike mit, auch kleinem Anhänger, wird schnell deutlich größer als ein klassisches Long John Lastenrad. Rangieren, abschließen als auch Abstellen sind in Alltagsituationen als Gespann immer etwas schwieriger.

Deshalb ist die wichtigste Frage an der Stelle die persönliche Präferenz: Wenn mit dem Fahrrad 1-2mal die Woche der Einkauf erledigt werden soll, ist der Anhänger wahrscheinlich die bessere Option wenn das Fahrgefühl, z.B. als Pendler, die großen Laufräder eines Alltagsrades benötigt.


Erfahrungsgemäß ist die Entwicklung oft anderes. Wenn erstmal ein Lastenrad angeschafft wurde, ersetzt dieses sehr schnell das "klassische" Alltagsrad. Einfach da es, je nach Modell, bei selber Größe oder geringem Größenzuwachs sehr schnell Mehrwerte schafft: Rucksack, Taschen, Einkauf Kinder oder die ausgezogene Jacke können sehr schnell und einfach verstaut werden. Diese Vorteile können Alltagsräder, oder Sportgeräte wie E-MTBs nicht bieten. Im Urbanen raum muss ein Fahrrad oft in erster Linie praktisch sein und alltägliche Aufgaben erledigen. Genau dafür sind Lastenräder gemacht und spielen ihre Stärken aus.


Im Gegensatz dazu ist die Überlegung sich einen Anhänger anzuschaffen eine gänzlich andere, wenn ein E-Bike schon vorhanden ist. Da bietet es sich, ähnlich wie mit dem Kinderanhänger, an das E-Bike kostengünstig deutlich mehr Transportvolumen zu ermöglichen. Den größten Vorteil spielt ein Anhängergespann aus, wenn man es "krachen" lassen will. Wer maximal viel, mit schmaler Spurbreite, transportieren will kommt an Anhängern von Carla Cargo und hinterher nicht vorbei. Diese ermöglichen große Transportmengen, ohne als Hindernis auf der vorhanden Radinfrastruktur war genommen zu werden.


Der Anhänger ist, wie beim PKW, eine super Lösung deutlich mehr mit dem vorhanden Transportmittel zu transportieren. Diese Möglichkeit steht einem bei unseren Lastenrädern immer zur Wahl und zeigt sich basierend auf unsere Erfahrung als wichtige Ergänzung für große Transportaufgaben. Die Kombination aus Lastenrad und Anhänger schafft es in sehr vielen Situationen als 1:1 Ersatz für einen PKW zu funktionieren. 

Kleines Lastenfahrrad YOONIT und großem Anhänger Carla Cargo mit Bobbox Aufbau

Fazit

Die Kaufentscheidung für ein Lastenrad darf nicht übers Knie gebrochen werden. Ausführliches testen vor Ort, oder wie wir es anbieten, einen Tag im Alltag sind die Grundlage für eine lange Zufriedenheit mit dem Lastenrad bzw. Anhänger als Alternative zum PKW. Wie beim Auto, ist jedes Fahrzeugkonzept ein Kompromiss aus vielen verschiedenen Faktoren und demzufolge mit klaren Stärken und Schwächen. Wir hoffen, dass dies ein guter erster Eindruck für dich war und der Ratgeber eine brauchbare Hilfestellung für dich ist.

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